Organisches Licht


Ansteuerung

Der Strom-/Spannungsverlauf einer OLED entspricht einer typischen Diodenkennlinie (Bild 2). Eine Charakteristik von OLEDs ist, dass ihre Durchlassspannung deutlich niedriger ist als bei vergleichbaren LED-Lichtquellen. Dies ist ein Vorteil z.B. beim Überblitzen von OLEDs, da für den gleichen Strom weniger Spannung benötigt wird. Allerdings gibt es bei der Ansteuerung von OLEDs einige Besonderheiten zur beachten. Im Vergleich zu LEDs sind OLEDs riesige Flächendioden, die als elektrische Kapazitäten wirken und dadurch Blindströme verursachen können. Zudem kann es bei OLEDs – anders als bei LEDs – zu Kurzschlussdefekten kommen. Die dabei entstehenden hohen Ströme führen lokal zu großen Erwärmungen, die eine Brandentwicklung zur Folge haben können. Eine Kurzschlusssicherung ist in einem OLED-Treiber deshalb unabdingbar. Möglichkeiten für intelligente Treiberentwicklungen ergeben sich durch die flache Bauform der OLED-Leuchte. In den Aufbau einer Leuchte kann eine geeignete Sensorik integriert werden, um eine interne Helligkeits- und Farbortregelung und damit eine reproduzierbare Beleuchtungseinstellung zu ermöglichen. Um die Vorteile der OLED-Leuchte voll nutzen zu können, ist ein abgestimmtes Gesamtkonzept für die Treiber-Elektronik sinnvoll.

Blitzbetrieb

OLEDs sind wie LED-Beleuchtungen auch für den Blitzbetrieb geeignet. Trotz der hohen Kapazität ihrer flächigen Dioden reagieren sie innerhalb weniger µs auf einen Strompuls. Lediglich das Abklingen der Spannung unterhalb der Durchlassspannung nach einem Strompuls dauert länger als bei LEDs. Dies ist aber für die Anwendung im Blitzbetrieb unerheblich, da der Strom praktisch sofort auf Null abfällt. Überblitzströme bis zum Siebenfachen des Nominalstroms wurden bisher getestet. Die Intensität nimmt linear mit der Höhe des Strompulses zu, wobei es bei hohen Strömen zu einer Sättigung der Intensitätsantwort kommt. In wieweit sich hohe Pulsströme auf die Lebensdauer auswirken, ist noch nicht bekannt. Grundsätzlich kann derzeit im für die Bildverarbeitung wichtigen OLED-Blitzbetrieb für die Applikation kein wesentlicher Unterschied zu LED-Beleuchtungen festgestellt werden.

Spektrale Helligkeitsverteilung

Typisch für weiße LED-Beleuchtungen ist der Helligkeitseinbruch im blaugrünen Bereich (ca. 480nm; Bild 3). Auf Grund der breiteren Emissionskennlinien und des Aufbaus in mehreren Schichten mit verschiedenfarbigen Emittern zeichnen sich weiße OLEDs generell durch ihre hohe Farbtreue (CRI>90) aus. Dies ist insbesondere bei Farbanwendungen mit detailtreuer Wiedergabe der Farbnuancen vorteilhaft, wie sie im Bereich Medizin- und Biotechnologie, Kunstmarkt oder Wertpapierdruck benötigt werden.

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inVISION 1 2014
Stemmer Imaging GmbH

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