Warum steigt Basler in den CoaXPress-Kamera-Markt ein?

Startschuss

Warum steigt Basler in den CoaXPress-Kamera-Markt ein?

Basler hat mit der CoaXPress-2.0-Kamera Boost nun auch Produkte für den High-End-Bereich. Wie es dazu kam, verrät René von Fintel, Head of Product Market Management bei der Basler AG.

"Camera Link wird durch CoaXPress, insbesondere durch CXP-12, früher oder später gänzlich ersetzt werden." René von Fintel, Basler AG (Bild: Basler AG)

„Camera Link wird durch CoaXPress, insbesondere durch CXP-12, früher oder später gänzlich ersetzt werden.“ René von Fintel, Basler AG (Bild: Basler AG)

inVISION: Bisher war Basler nicht im High-End-Kamerabereich tätig, was sich jetzt mit den Boost-Kameras ändert. Wie kam es dazu?

René von Fintel: Wir sehen uns kontinuierlich die Entwicklungen in verschiedenen Marktsegmenten der Bildverarbeitung an. Mit der Verfügbarkeit von CXP 2.0, fallenden Preisen für Framegrabber und neuen Processing-Ansätzen auf Framegrabbern (Stichwort: Deep Learning mit CNNs) sehen wir eine Änderung, die Investitionen im High-End-Bereich wieder rechtfertigen. Wir erwarten, dass die Stückzahlen in diesem Marktbereich in den nächsten Jahren stark ansteigen. Dies liegt sowohl an den Kundenanforderungen, z.B. in Richtung schnellerer Bildraten und höherer Auflösung, als auch an den Möglichkeiten, welche die neuesten CMOS-Sensoren bieten. Camera Link wird durch CXP, insbesondere durch CXP-12, früher oder später gänzlich ersetzt werden. Mit CXP können die Anwender sogar noch Budget einsparen und gleichzeitig die Performance steigern.

inVISION: Können Anwender die CXP-Kameras auch mit anderen Framegrabbern als denen von Silicon Software verwenden?

von Fintel: Ja, dies ist möglich, wenn die Hersteller GenTL als Standard nutzen. Die Boost-Kameras unterstützen dies. Es gibt jedoch einige Vorteile, die nur in der Kombination der Interface Karten von Silicon Software mit unserer Kamera nutzbar sind. Diese bestehen zum einen in einem exzellenten Preis-Leistungs-Verhältnis, zum anderen auch in einem abgestimmten Pre-Processing und der Möglichkeit, kundenindividuelles Deep Learning zu implementieren.

inVISION: Mittlerweile hat Basler neben Kameras auch eigene Objektive, Framegrabber, Kabel und Beleuchtungen im Programm. Was kommt als nächstes?

von Fintel: Wir versuchen unseren Kunden eine Lösungskette anzubieten, um ein optimales Vision System zu bekommen. Alles was dafür notwendig ist, sehen wir uns unter dem Gesichtspunkt eines schlüssigen Produktportfolios an, d.h. aber nicht, dass wir alles selbst entwickeln möchten, sondern dass wir geschickt auch Partner einbinden, die mehr Erfahrung in den jeweiligen Bereichen besitzen. Wir sehen bei Embedded Prozessoren und im Framegrabber-Bereich, dass neue Ansätze aus dem Bereich künstlicher Intelligenz die Vision Welt verändern werden und eine durchdachte Lösungskette erforderlich machen. Daher sind wir auch in Zukunft neugierig und offen, was neue Technologien, neue Produkte und neue Kundenwünsche angeht.

Themen:

| Fachartikel

Ausgabe:

inVISION 3 2019
Basler AG

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