Lexikon der Bildverarbeitung: VDI/VDE/VDMA-Richtlinie 2632

VDI/VDE/VDMA 2632

Lexikon der Bildverarbeitung: VDI/VDE/VDMA-Richtlinie 2632

…ist eine Richtlinienreihe, die in allgemeinverständlicher Form die Basis für die Kommunikation und Projektabwicklung zwischen Anbietern und Anwendern von Industrieller Bildverarbeitung (BV) schafft.

(Bild: Vitronic Dr.-Ing. Stein Bildverarbeitungssysteme GmbH)

(Bild: Vitronic Dr.-Ing. Stein Bildverarbeitungssysteme GmbH)

Sie beinhaltet maßgeschneiderte Informationen und Besonderheiten, die sich aus der BV ergeben. Die Richtlinie baut u.a. auf die allgemein gehaltene VDI-Richtlinie 3694 (Lasten-/Pflichtenheft für den Einsatz von Automatisierungssystemen) auf und besteht aus drei Blättern:

Blatt 1 – Grundlagen und Begriffe: Hier werden Grundlagen für den Einsatz von BV-Systemen erklärt und Begriffe definiert. Dazu gehören die Struktur von BV-Systemen, wesentliche Bestandteile, die Signalkette, aber auch Themen, die Störungen des regulären Betriebs beschreiben. Ziel ist die einheitliche und unmissverständliche Ausdrucksweise aller Projektbeteiligten. Blatt 1 beinhaltet ein deutsch-englisches Glossar von ca. 400 wichtigen Begriffen.

Blatt 2 – Leitfaden für die Erstellung eines Lastenhefts und eines Pflichtenhefts: ?beschreibt, welche Besonderheiten bei der BV zu berücksichtigen sind. Das ist wichtig für die Erstellung und Arbeit mit Lasten- und Pflichtenheften als Kernelementen der Projektbearbeitung. Das Richtlinienblatt verdeutlicht, welche Aspekte BV-spezifisch beachtet werden müssen. Wichtig ist dabei die möglichst vollständige Erfassung der Aufgabenbeschreibung. Alle Beteiligten sollen für Informationen sensibilisiert werden, die einem Nicht-Bildverarbeiter möglicherweise nicht wichtig erscheinen. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Erfassung möglichst aller Faktoren, die auf die Ergebnisse der BV (Zuverlässigkeit, Verfügbarkeit, Präzision) einwirken. Eine umfangreiche Tabelle listet Einflussfaktoren auf, aus denen der Nutzer seine relevanten Einträge auswählt.

Blatt 3 – Abnahme klassifizierender BV-Systeme: Gegenüber messenden BV-Systemen mit eindeutigen Abnahmekriterien (Fähigkeitsnachweise, Messunsicherheit), fehlen diese bei klassifizierenden BV-Systemen. Zur Abhilfe werden dazu Kenngrößen definiert und Grenzwerte spezifiziert, die klassifizierende BV-Systeme auszeichnen. Um bei der Abnahme nicht mehr empirisch/subjektiv entscheiden zu müssen, wird gezeigt, welche mathematisch-statistischen Hintergründe erfüllt sein müssen, um bei der Klassifikation eine objektive gut/schlecht-Entscheidung treffen zu können. So lässt sich die Klassifikationsleistung (Detektionsrate, Detektionsschlupf, Klassifikationsrate, Fehlklassifikation) bei Abnahme eines BV-Systems bewerten. Dabei werden auch Betrachtungen zur Fehlausschussrate und Durchschlupfrate angestellt. Ergänzend wird gezeigt, wie die Abnahme mit Referenzteilen, nach Musterkatalog oder mit Serienteilen richtliniengerecht erfolgt.

Themen:

| Fachartikel

Ausgabe:

inVISION 2 2019

Das könnte Sie auch Interessieren