Vision for Motion


Prüfprogramms notwendig?

Dr. Pahl: Das Wechseln von Prüfprogrammen ist eine zwingend notwendige Funktionalität, um von der Steuerung aus schnell und einfach auf Teile- oder Formatwechsel reagieren zu können.

Wie viele Prozessdaten verarbeitet ein solches System?

Dr. Pahl: Die Anzahl der E/A-Prozessdaten hängt von der konkreten BV-Aufgabe ab. Das System kann z.B. Positionen, aber auch Flächenwerte und Farben ermitteln oder Anwesenheit- und Vollständigkeitskontrollen durchführen und vieles mehr. Das Geräteprofil ermöglicht es uns, die Anzahl der E/A-Prozessdaten in der Konfigurationsphase des BV-Systems flexibel festzulegen.

Was sind typische Anwendungsfelder von Vision&Motion?

Dr. Pahl: Überall dort, wo mehrere Achsen eines Antriebssystems synchronisiert werden müssen, z.B. in der Robotertechnik, der Druckindustrie, in den Prozessen Verpacken und Befüllen sowie in vielen Montage- und Handhabungsprozessen.

Welche Aufgabe übernimmt die Kamera in dieser Demo?

Dr. Pahl: Das BV-System misst die Positionsverschiebungen der Registermarken zueinander und sendet die Abweichungen über den Bus an die Steuerung der Druckmaschine. Diese gleicht dann die Positionsverschiebungen über Stellantriebe in den Druckregistern aus.

Wie wird die intelligente Kamera gehandhabt?

Dr. Pahl: Konfiguration und Programmierung erfolgen über eine grafische Programmieroberfläche. Das Prüfprogramm wird erstellt, getestet und danach auf das Gerät übertragen und dort gespeichert. Anschließend läuft das BV-System autark. Über das Web-Interface der Kamera kann die Bedienung und Wartung erfolgen.

Wo geht die Reise hin für Vision mit Sercos?

Dr. Pahl: Unser erstes Ziel ist es, auch andere Komponenten wie z.B. einen Beleuchtungscontroller mit an den Bus anzubinden. Ein solcher Controller kann die Konfiguration der Beleuchtungsszenarien der Maschinensteuerung und/oder einem HMI zugänglich machen. Beleuchtungsszenarien können somit sehr einfach und schnell bei Teile- und Formatwechseln angepasst werden. Für BV-Systeme gibt es zurzeit kein Sercos-Geräteprofil. Wir arbeiten zusammen mit Sercos International an der Definition eines solchen Geräteprofils. Ein weiteres Ziel ist, die Bedienung der Bildverarbeitung noch direkter über die Steuerung bzw. das HMI zu ermöglichen. Zurzeit können nur vorkonfigurierte BV-Systeme von der Steuerung aus bedient, parametriert und diagnostiziert werden. Die Integration der Programmierumgebung des BV-Systems in die Programmierumgebung der Steuerung würde die Arbeit des Maschinenbauers bzw. des Integrators sehr vereinfachen. Das ist jedoch Zukunftsmusik. Wir denken gerade über mögliche Umsetzungsszenarien nach.

Welchen Entwicklungsbedarf sehen Sie noch?

Dr. Pahl: Die Reduzierung der Laufzeiten von Prüfprogrammen und BV-Algorithmen ist für die direkte Kopplung von Vision&Motion von entscheidender Bedeutung. Produktionsprozesse laufen immer schneller ab. Sollen sie durch Ergebnisse der Bildverarbeitung direkt beeinflusst werden, müssen die Algorithmen in endlich kurzer Zeit Ergebnisse liefern, um nicht der Flaschenhals zu sein. Die Auslagerung von Algorithmen in schnelle Embedded Hardware oder programmierbare Logik ist unser Weg, um den wachsenden Forderungen nach Geschwindigkeit gerecht zu werden.

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