Raus aus dem Messraum
Was waren die Trends auf der Control 2018?
Lange Jahre war die Control eine Fachmesse rund um den Messraum bzw. das Messlabor. Mittlerweile ist das Programm der Messe aber deutlich breiter. Auch fertigungsnahe Themen und Inline-Messsysteme sind auf den Messeständen zu finden. Was sonst noch Ende April auf der Control 2018 in Stuttgart stattgefunden hat, erfahren Sie in unserem Nachbericht zur Messe.
Erstmals fand die Control in Stuttgart in sechs Messehallen statt, wobei sich zeigte, dass die ungeraden Hallen (3, 5 und 7) meist besser von den Besuchern frequentiert wurden als die geraden Hallen (4, 6 und 8). 28.241 Fachbesucher, davon knapp 29% aus dem Ausland (Vorjahr 27%), kamen an den vier Messetagen nach Stuttgart. Offensichtlich ist, dass mittlerweile auf der Messe immer stärker auch Produkte und Lösungen für die produktionsnahe oder Inline-Messtechnik zu finden sind. Beide Bereiche sind von der Anzahl der Exponate gleichstark vertreten, wie Produkte und Lösungen für den Messraum.
Optische 3D-Messtechnik
Mahr stellte erstmals die MarSurf CM Familie von fünf konfokalen 3D-Messgeräten aus, die aus der Kooperation mit Nanofocus stammen und für produktionsnahe Messungen entwickelt wurden. Wenzel zeigte sein Koordinatenmessgerät SF87 Shop Floor, das als Einstiegsgerät für Fertigungsumgebungen konzipiert ist. Anhand vordefinierter Messrezepte lassen sich bei den Topmap Geräten von Polytec schneller produktionsnahe Oberflächenmessungen durchführen. Am AIT Stand konnten die Besucher sich von den Vorteilen des Inline Computational Imaging überzeugen, bei dem eine simultane Erfassung von 2D-Farb- und 3D-Tiefeninformationen stattfindet. Ebenfalls eine Produktpremiere war der Comet Pro AE von Zeiss. Durch die Fusion von 3D-Daten und Kantenbeleuchtungsaufnahmen erreicht der Sensor eine höhere Strukturauflösung und Datenqualität. Das vollautomatische 3D-Weißlicht-Messsystem Blaze 600A für Roboter-Fertigungsanlagen war das Highlight am Hexagon Stand. Die 3D-Messmaschine Cube-R von Creaform beinhaltet den Scanner MetraScan 3D-R und ermöglicht Dimensionsmessungen von Teilen im Bereich von 1 bis 3m. Polyrix präsentierte das PolyScan XH 3D-System, mit dem sich Teile bis zu 6.500m erfassen lassen und die Ergebnisse des Scans direkt auf dem untersuchten Teil projiziert werden. Am Stand von GL Messtechnik wurde der radiale Triangulationssensor Citris vorgestellt, der die Innengeometrie von Bohrungen und Röhren auf 360° in 2.000 Winkelschritten misst. Auffallend war zudem die große Anzahl an Roboterapplikationen auf den Ständen. Digitale Bildkorrelation für die optische Bewegungs- und Verformungsanalyse bzw. zur Material- und Bauteilprüfung gab es bei Me-Go zu sehen. Die Firma ergänzt die Software GOM Correlate durch ein Hardwarepaket für die digitale Bildkorrelation.
Inline-CT
Computertomographie (CT) ist kein neues Thema, aber auch hier bieten immer mehr Hersteller wie Yxlon, Thermo Fischer Scientific oder Volume Graphics Lösungen für Inline-Applikationen an. So lassen sich mit der Version 3.1.2 von VG Studio Max Werkzeuge dank des neuen Fertigunsgeometriekorrektur-Tools anpassen. Yxlon stellte das FF85 CT System vor, das durch seine grafische Bedienoberfläche auf sich Aufmerksam machte. Aber auch neue Firmen wie GOM steigen derzeit in die CT ein. So war bereits im Vorfeld bekannt, dass bei der Inspect Software zukünftig auch der Import von CT-Daten für 3D-Inspektionen möglich ist. Auf der Control zeigten dann die Braunschweiger erstmals auch ein eigenes CT-System. Dieses hat eine 225kV Röntgenquelle, einen 3k-Detektor sowie ein Messfeld von 240mm Durchmesser und 400mm Höhe. Im Gespräch mit Visiconsult zeigte sich, dass auch der Bereich CT und Röntgen sich mit Deep Learning für bessere Prüfergebnisse auseinander setzt.