Temperaturüberwachung bei der Glashärtung

Temperaturüberwachung bei der Glashärtung

Für die gezielte Wärmebehandlung bei der Herstellung von Glas hat Optris ein spezielles System entwickelt, das auf der IR-Kamera PI 640 basiert. Es kann durch wählbare Optiken mit unterschiedlichen Öffnungswinkeln optimal an jeder Glashärteanlage eingesetzt werden.

Im Lieferumfang des Top Down GIS 640 R Systems sind neben Infrarotkamera, Pyrometer und den Shutter-Systemen auch ein Schaltschrank mit allen Elektronik- und Steuerungskomponenten sowie sämtlichen notwendigen Kabeln enthalten. (Bild: Optris GmbH)

Im Lieferumfang des Top Down GIS 640 R Systems sind neben Infrarotkamera, Pyrometer und den Shutter-Systemen auch ein Schaltschrank mit allen Elektronik- und Steuerungskomponenten sowie sämtlichen notwendigen Kabeln enthalten. (Bild: Optris GmbH)

Die physikalischen Eigenschaften von Flachglas lassen sich durch gezielte Wärmebehandlung beeinflussen. So wird z.B. durch thermisches Vorspannen Einscheibensicherheitsglas hergestellt. Dazu werden die Scheiben zunächst in einem Ofen auf mehr als 600°C gleichmäßig erwärmt. Danach erfolgt in einer Kühlsektion durch Anblasen mit Luft das schlagartige Herunterkühlen. Die genaue Einhaltung der je nach Glassorte und -dicke leicht unterschiedlichen Temperaturen im Ofen ist dabei entscheidend für die gewünschte Qualität des Endproduktes. Dabei geht es sowohl um die exakte Temperatur als auch um die möglichst homogene Temperaturverteilung innerhalb der Glasscheiben. Um eine hohe Energieeffizienz von Gebäuden zu erreichen, werden heute für Fenster und Fassadenbauteile standardmäßig sogenannte Low-E-Gläser verwendet. Die als Mehrscheiben-Isolierglas ausgeführten Fenster haben eine beschichtete Seite mit einem geringen Emissionsgrad. Dieser stellt allerdings die eingesetzte IR-Messtechnik vor eine große Herausforderung. Das Top Down GIS 640 R System von Optris löst diese Aufgabe durch eine besondere Konfiguration: Oberhalb des Glases, am Ausgang des Ofens, ist die IR-Kamera PI 640 installiert, die mit hoher Auflösung und sehr schnell die Temperaturverteilung der einzelnen Scheiben über die gesamte Breite der Anlage bestimmt. Unterhalb des Glases – also auf der Seite ohne Low-E-Beschichtung – misst ein Pyrometer CT G5L reproduzierbar die genaue Glastemperatur. Die Einzelpixel des IR-Kamerabildes werden auf diesen Messwert referenziert. Damit ist eine automatisierte Emissionsgradkorrektur bei Standard- und Low-E-Gläsern möglich. Neben der Bestimmung der Temperaturverteilung berechnet das System auch die Glasfläche. Sowohl die Infrarotkamera als auch das Pyrometer sind mit einem digital gesteuerten Optikschutzsystem ausgerüstet, wodurch auf ein zusätzliches und aufwändiges Freiblasen der Optiken mit Druckluft komplett verzichtet werden kann. Zur einfachen Installation an Glashärtungsanlagen liefert Optris das Top Down GIS 640 R als vormontiertes System.

Das könnte Sie auch Interessieren